3. PSB-Ausstellung mit Gemälden von Benjamin Salenieks

„Ich bin alt genug, ich muss nur erwachsen werden“. Mit diesen Worten eröffnete Benjamin Salenieks am Donnerstag, den 25. Februar 2010 die Ausstellung mit seinen Gemälden. Es ist die nunmehr dritte, von PSB-Mitte organisierte Ausstellung mit Kunst von KlientInnen. Die Gemälde von Benjamin Salenieks sind bis auf weiteres im Empfangsbereich des Zentrums für integrative Suchthilfe, Stromstraße 47, 10551 Berlin zu sehen.

Wenn auch nicht wirklich alt, erwachsen sind die Gemälde des 31-jährigen Künstlers allemal. Die neun Gemälde, über einen Zeitraum von fünf Jahren entstanden, sind abstrakte und doch erkennbar ehrliche Zeugnisse der ereignisreichen Vergangenheit und reflektierten Gegenwart eines kreativen Geistes. Die teilweise großformatigen Ölbilder, sind dabei persönlich und doch verständlich, popkultur aber privat, schreiend bunt und bedächtig gleichermaßen. Einige Titel verweisen auf Filme, die Motive auf Erlebtes – manchmal auch andersrum, andere haben keinen Titel und  benennen doch deutlich eine Erinnerung. Immer aber sind die Farben der Hauptdarsteller, sind Erzähler und Gefühlsträger, machen Verworrenes verständlich und Verstecktes sichtbar.

Der künstlerische Drang des 1978 in Stade, einer Kleinstadt zwischen Hamburg und Cuxhaven, geborenen Malers zeigt sich in seiner frühen Jugend vor allem in Graffitis und Tags; Farben und Schriftzeichen sind dabei seine Hauptinspiration. Der Umzug nach Berlin mit 11 Jahren, jugendliche Neugier und Experimentierfreude überholen die Kunst ab dem 14. Lebensjahr und betäuben sie für lange Zeit. Es folgen Jahre, die ihn heute dazu bewegen, seiner Vita den Spruch „wer das Leben entdeckt hat, hat auch die Hölle gesehen“ voranzustellen.

„Meine Mutter, die immer an mich glaubte, schenkte mir zu Weihnachten Farbe und Leinwand. Mit 25 Jahren malte ich meine ersten Bilder“, schreibt Benjamin Salenieks in seiner Vita. In drei Monaten malt er sieben Gemälde und entdeckt, „dass ich etwas kann. Ein Mittel war gefunden, mich auszudrücken, Neues auszuprobieren – mein Leben bekam einen Sinn!“. In den nächsten zwei Jahren folgen drei Ausstellungen, er verkauft erste Werke und erntet die Anerkennung anderer Künstler und einiger Fachleute. Lob, das ihm Ansporn ist und ihn beflügelt, denn neben der Malerei entdeckt er Portraits zeichnen, die Photographie und digitale Bildbearbeitung für sich.

„Mit der Kunst bin ich angekommen“, sagt Benjamin Salenieks am Ende der Ausstellung und schaut sichtlich stolz hinüber zum Nebentisch an dem seine dreieinhalbjährige Tochter sitzt und malt… wie war das mit dem Apfel nochmal?

Galerie

Detail "Avatar" (2009/10)
"Phönix" oder "Der gefallene Engel" (2007)
"Sternkarte" (2005)
Ohne Titel (2005)
"Butterfly Effect" (2007)
"Fegewind" (2005)
Ohne Titel (2006)
"Armageddon" (2008)
Ohne Titel (2005)
zurück