Pressemitteilung - Berlin, 23. Mai 2008

FACHTAGUNG
“Psychosoziale Betreuung der Substitution:Wirksamkeit – Akzeptanz – Perspektiven“

Am Freitag, den 23. Mai 2008 findet die Fachtagung „Psychosoziale Betreuung der Substitution: Wirksamkeit – Akzeptanz – Perspektiven“ statt. Insbesondere im Hinblick auf den am 5. Mai 2008 veröffentlichten Drogen- und Suchtbericht 2008 greift die Fachtagung ein zentrales Thema auf: Psychosoziale Betreuung und Substitution.

Die Zahlen im aktuellen Drogen- und Suchtbericht 2008 der Bundesdrogenbeauftragten Sabine Bätzing sprechen eine deutliche Sprache: Zwischen 167.000 und 198.000 Menschen in Deutschland konsumieren illegale Drogen in problematischen Mengen. Die Zahl der gemeldeten Substitutionspatienten in Deutschland stieg von 46.000 im Jahr 2002 auf 68.800 im Jahr 2007. „Die generelle Wirksamkeit der Substitutionsbehandlung ist umfassend gezeigt. Sie ist die best untersuchte und wirksamste Intervention bei Opiatabhängigkeit “, so Dr. Peter Degkwitz vom Zentrum für interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS) der Universität Hamburg in seinem Vortrag. 

Die Rolle der Psychosozialen Betreuung (PsB) in der Substitutionsbehandlung jedoch steht in der Diskussion. Während sie in Berlin als entscheidender Teil der Therapie weitgehend anerkannt ist und angewendet wird, stellt sich die bundesweite Versorgungssituation diffus dar und Stellenwert, Gestaltung und Dauer variieren stark. Auf der Fachtagung diskutieren Experten aus Wissenschaft und Praxis, zusammen mit vista gGmbH und Notdienst Berlin e.V., zwei erfahrenen sozialen Trägern, den Stellenwert der Psychosozialen Betreuung der Substitution und stellen praxiserprobte Modelle vor.

Die Bedeutsamkeit der PsB liegt für Dr. med. Jörg Gölz vor allem in ihrer Funktion als Brücke zwischen Arzt, Patient und Drogenberater. Elfriede Steffan von der SPI Forschung gGmbH betont, dass vor allem die Verbindung von Substitution mit Beratung und PsB eine umfängliche und wichtige Maßnahme des Berliner Drogenhilfesystems darstellt, jedoch durch die bisherige Dokumentation nicht zufriedenstellend abgebildet wird.

Der Zusammenhang zwischen PsB und Themen wie Kinderschutz, Arbeit, Beschäftigung  und Qualifizierung sowie Konsum- und Beigebrauchsreduktion wird in drei praxisnahen Seminaren erörtert.

Die Pressemitteilung zum Download.