Fachtagung "Fetales Alkoholsyndrom"

Anlässlich des Tages des alkoholgeschädigten Kindes wurde am 9. September 2013 im Rahmen einer Fachtagung zum Thema „Fetales Alkoholsyndrom“ im Rathaus Wilmersdorf auf dieses Thema aufmerksam gemacht.

Gemeinsame Veranstalter waren die vista gGmbH, die Fachstelle für Suchtprävention pad e.V. sowie die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales. Die Veranstaltung war mit über 220 TeilnehmerInnen bis auf den letzten Platz ausgebucht. Die Schirmherrschaft oblag Herrn Carsten Engelmann, Stadtrat für Soziales und Gesundheit. Die Grußworte sprach Frau Elke Schiemann von der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales in Vertretung für die Drogenbeauftragte des Landes Berlin, Frau Christine Köhler-Azara. 

Dr. Feldmann aus der FAS-Ambulanz in Münster berichtete über die gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen dieser multiplen, schweren geistigen und körperlichen Behinderung. Neben diagnostischen Merkmalen, legte er einen besonderen Fokus auf die gesellschaftliche Dimension. Mehr als zwei Drittel der Menschen mit FASD schaffen selten einen Schulabschluss oder eine Berufsausbildung und können kein selbstständiges Leben führen. Er betonte die Wichtigkeit einer speziellen Förderung dieser Kinder, z.B. in besonderen Schulformen, welche ein reizarmes Lernumfeld ermöglichen.

Als zweite Referentin sprach Frau Jessika Wagner aus dem FASD Zentrum der Charité anschaulich von den speziellen Bedarfen und Interventionsmöglichkeiten in den verschiedenen Institutionen, wie Kita, Schule oder im Kontakt mit Bezugspersonen.

Die Vorsitzende der von FASD betroffenen Familien, Frau Gisela Michalowski, die selbst Pflegemutter von mehreren FASD geschädigten Kindern ist, erzählte im Anschluss von ihren eigenen Erfahrungen und Schwierigkeiten im Bewältigen des Alltages im Zusammenleben mit diesen Kindern.

Die Veranstaltung fand große Resonanz bei MitarbeiterInnen von Trägern aus der Jugendhilfe, der Suchthilfe, aus dem schulischen Bereich sowie diversen InteressentInnen aus Jugend- und Gesundheitsämtern.

Der Rahmen dieser Veranstaltung wurde auch genutzt um zwei Geldspenden an Alkohol-Präventionsprojekte zu überreichen: Der Evangelische Verein Sonnenhof e.V. und der Berliner Fußball-Verband haben jeweils 1.500 € von einem Mitarbeiter des Unternehmens E Reichelt überreicht bekommen. Diese Spenden wurden von allen Berliner Edeka-Reichelt-Filialen während der Aktionswoche Alkohol 2013 gesammelt, in dem sie beim Verkauf bestimmter Mineralwasser auf 10 Cent ihrer Einnahmen verzichteten.

Zum Abschluss wurde darauf hingewiesen, dass ein weiterer Termin zur Vertiefung des Themas am 19. November 2013 von 14.00 bis 16.00 Uhr in der Fachstelle für Suchtprävention angeboten wird.
Diese Veranstaltung, die im Rahmen der Kooperation zwischen der vista gGmbH und der Fachstelle regelmäßig stattfindet, ist dann für alle Interessierte offen.