13. PSB-Kunstausstellung: PraxisWerkArt

Wir laden Sie herzlich zur Kunstausstellung im Empfangsbereich des Zentrums für integrative Suchthilfe, Stromstraße 47 in Berlin-Mitte ein! Während der Öffnungszeiten können Sie Bilder von Claudia Röhm, Ruby Garnet, Petra Wichmann, Gundolf Plischke, Hertha Öchler, Bernd Völker und Elke Wagner-Kegel betrachten. Alle Ausstellungsstücke sind im Malatelier von PraxisWerkArt entstanden.

Wagner-Kegel "Baum"
Völker "Schöne Aussicht"
Roehm "Ballerinas"

Dieses Malatelier ist ein Angebot für Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Krisen. „Es ist ein Raum, der frei von Bewertungen und Leistungsansprüchen ist. Dort ist es möglich die eigene Kreativität zu genießen und anderen im Austausch zu begegnen“ so Beate Schultz, die Kunsttherapeutin.

Die Gruppe kommt einmal die Woche für drei Stunden zu Frau Schultz in die Praxis für Ergo- und Gestalttherapie und dort wird 'frei' gemalt. Es gibt weder thematische noch Materialvorgaben. „Jeder bringt seine eigenen Ideen mit und ich übernehme die künstlerische Begleitung“ erklärt sie. „Gelegentlich gibt es kleine malerische Unterstützung bei der Umsetzung“.

Die Individualität drückt sich in den Bildern aus: Manche malen gern nach Vorlagen, die meisten malen frei - eben das, was ihnen einfällt oder ihnen im Alltag begegnet.  Es wird mit Kohle gezeichnet und mit Acryl, Öl oder Aquarell gemalt. Jedes Bild wird dann unter künstlerischen Aspekten, betrachtet und besprochen – nicht auf der therapeutisch-analytischen.

Plischke "Siamesischer Bikerpilz"
Oechler
Wichmann "Monster"
Garnet "Mohnlady"

Was stimmt in dem Bild – was nicht? Ist die Aufteilung gut gelungen? Stimmen die Proportionen? Wird ein „inneres Bild“ gemalt, wird auch das kurz besprochen, aber es wird nicht tiefer darauf eingegangen. Das ist anders als in den Einzeltherapien.„Bei uns geht es um die Malatelier-Atmosphäre – es geht um die sozialen Kontakte, den Austausch, um das Ideenfinden und die Inspiration“ beschreibt Frau Schultz.

Das bestätigt Gundolf Plischke: „Das gute an der Kunsttherapie ist, dass die gute Laune kommt! Man isoliert sich in der Regel selbst durch Depressionen oder andere Krankheiten und durch das Malen lernt man interessante Leute kennen - es entwickeln sich auch Freundschaften daraus. Man bekommt kreative Anregungen, weil man die anderen Bilder sieht. Man redet über die eigenen Bilder und lernt neue Techniken und neue Ausdrucksmöglichkeiten kennen“.

Braucht man für eine Kunsttherapie Talent? Nein, man muss nichts können - Lust und Spaß am Malen muss man mitbringen! Die Gruppe ist offen , manche Teilnehmer sind schon bis zu drei Jahren in dieser Gruppe und einige ganz neu.

Claudia Röhm, ist bereits seit drei Jahren dabei: „ Die Kunsttherapie habe ich im Zusammenhang mit der Drogenabhängigkeit kennen gelernt – gleich bei der Entgiftung! Da ich mich in diesen schwierigen Zeiten nicht auf Bücher oder Filme konzentrieren konnte, habe ich mit Speckstein gearbeitet und das hat mir sehr geholfen. Das war dann mein Einstieg. Ich hatte auch früher schon gemalt – allerdings nur dann, wenn ich nüchtern war. Mir gefällt, dass ich mich weiter entwickelt habe, ich habe eine bessere Wahrnehmung und Auffassungsgabe und technisch kann ich mit der Farbe besser umgehen. Ja, ich kann mit der Welt der Farbe umgehen!“

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