"Bilder aus meinem Leben - Bedeutsame Orte und Ruhepole"

Am Donnerstag, den 13. August wurde die 14. PSB-Kunstausstellung eröffnet. Sechs Klientinnen und Klienten aus der Diamorphinvergabe Patrida, der PSB-Mitte bzw. Step by Step Mitte haben Fotos von persönlich wichtigen Orten gemacht:

Ruby Garnet, geboren 1987 in Litauen, zog nach ihrem dritten Geburtstag mit ihren Eltern nach Berlin. In ihren derzeitigen Projekten versucht Ruby eine Symbiose zwischen Poesie, Malerei, Musik und Kunsthandwerk aus natürlichen Materialien zu schaffen.

„Die bewachsene, riesige Hauswand besitzt nur ein einzelnes, kleines Fenster. Ich frage mich oft, warum dort dieses eine Fenster ist. Von meinem Balkon aus kann ich es direkt sehen, aber mir ist noch nie aufgefallen, dass dort Licht an gewesen wäre.“

Jürgen, geboren 1964 in Bayern, kam mit einem halben Jahr nach Berlin. Seine Kindheit verbrachte er im Wedding, später machte er eine Lehre zum Maurer und arbeite auch einen Teil seines Lebens in diesem Bauhandwerk.

„Mein bester Freund, mein einziger Freund: Berry. Eigentlich gehört der meiner Nichte, aber jetzt ist es ein Familienhund geworden. Er ist entweder bei mir oder bei meinem Bruder. Der ist so cool der Hund, ich kann mich voll mit dem unterhalten. Er spürt es auch, wenn es mir schlecht geht... das ist unglaublich.“

Jörg ist 1967 in Berlin geboren und wuchs in Gropiusstadt, Neukölln auf. Er schloss eine Lehre zum Glaser ab. Drei Jahre seines Lebens arbeitete er auch als Erzieher. Jörg hat drei Kinder.

„Die Sesamstraße habe ich in meiner Kindheit immer geschaut. Sie erinnert mich an eine schöne Kindheit. Das war eine der wenigen Sendungen, die ich gucken durfte. Bei uns war Fernsehen sonst verboten. Da war noch alles heile ... noch unbefleckt.“

Falk, geboren 1978, zog im Jahr 2000 nach Berlin. Er ist gelernter Garten- und Landschaftsbauer und hat auch lange in diesem Bereich gearbeitet.

„Da trinke ich immer mein Bier und entspanne.“

Michael, geboren 1967 in Bayern, kam 1996 nach Berlin. Er hat eine abgeschlossene Berufsausbildung als Maschinenbauer. Er arbeitete lange Zeit in dem Betrieb seines Vaters. Michael macht selbst elektronische Musik und kreiert hierfür eigene Musikvideos.

„Da herrscht ‘ne tolle Atmosphäre. Der Ort strahlt einfach so ‘ne angenehme Ruhe aus.“

Daniela, geboren 1970 in Baden-Württemberg kam 1992 nach Berlin. Zwei Jahre lebte sie zwischendurch in Ägypten und Israel. Daniela bastelt sehr gerne in ihrer Freizeit und verschönert Kleidung, in dem sie ihnen eine persönliche Note gibt.

„Die Tasche ist, glaube ich 60 Jahre alt. Die habe ich von meiner Mutter. Die bedeutet mir soviel. Ich werde die jetzt nochmal nachnähen und so in Ehren halten. Die wird nochmal 30 Jahre alt.“

Die Fotoausstellung ist im Rahmen eines Projektes der Studentin und ehemaligen Praktikantin Laura Schulz entstanden. Sie hatte den Klientinnen und Klienten Einwegkameras mitgegeben, um bedeutungsvolle Orte aus ihrem Leben festzuhalten. Es wurden dabei Motive ausgesucht, die sowohl positive als auch negative Erinnerungen hervor rufen. Zu sehen sind auch Orte, Wesen oder Gegenstände, die ihnen Kraft und Ruhe geben.

Die Ausstellung ist bis auf Weiteres während der Öffnungszeiten im Empfangsbereich des Zentrum für integrative Suchthilfe, Stromstraße 47, 10551 Berlin zu sehen.

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