PRESSEINFORMATION

Juni 2012 | „Freitagssynergien“ diskutieren die Instrumentenreform und Alkoholabhängigkeit in Familien

Am Freitag, den 22. Juni 2012 finden von 12 bis 16 Uhr die „Freitagssynergien“ statt. Unter dem Motto „Einblick: vista Mitte – Ausblick: integrative Hilfen“ bringt die vista gGmbH in der Stromstraße 47, 10551 Berlin, Akteure der Suchthilfe und Netzwerkpartner zusammen, um in kommunikativer Atmosphäre einen nachhaltigen Gedankenaustausch zu aktuellen Themen der Suchthilfe anzuregen. Wir möchten damit wirkungsvolle Synergien etablieren und die Kooperationen der sieben Einrichtungen am Standort zu Institutionen und Behörden festigen. Thematisch im Mittelpunkt stehen die Schwierigkeiten in der beruflichen Reintegration von langzeitarbeitslosen Menschen mit Suchtproblemen – Stichwort: Instrumentenreform – und aktuelle Entwicklungen zur Verbesserung der Hilfen für Kinder, die in Familien mit Alkoholproblematik aufwachsen.

Instrumentenreform – Bessere Chancen? Nicht für alle!
Das im vergangenen Jahr vom Bundesrat verabschiedete „Gesetz zur Verbesserung der Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt“ brachte umfassende Neuerungen der arbeitsmarktpolitischen Instrumente. Die Auswirkungen auf berufliche Qualifizierungs- und Eingliederungsmaßnahmen und die praktische Arbeit von Projekten sind für alle Beteiligten – Träger, Klienten und Kooperationspartner – deutlich spürbar. Besonders negativ wirkt sich in der Praxis aus, das dass die Jobcenter ihre Maßnahmen nun größtenteils auf Menschen fokussieren, die schnell in den ersten Arbeitsmarkt vermittelbar sind. Für intensiver förderbedürftigere Menschen, also Langzeitarbeitslose mit Suchtmittelproblemen, fallen mit der Instrumentenreform die meisten Maßnahmen zur (Wieder)Heranführung an Arbeit und Beschäftigung weg. Damit fehlen aber auch die für eine erfolgreiche Suchttherapie und Integration ausschlaggebenden Faktoren Weiterbildung, Qualifizierung und Aussicht auf Beschäftigung. 

In dem Fachgespräch „Beschäftigung für Menschen mit Suchtproblemen – Gegenwart und Zukunft“ berichten Vertreter aus Jobcentern und Verwaltung sowie MitarbeiterInnen aus Qualifizierungsprojekten über ihre bisherigen Erfahrungen und diskutieren in einem offenen Forum die Herausforderungen der praktischen Umsetzung der neuen Regelungen.

Familie und Alkoholabhängigkeit – Die Leidtragenden sind die Kinder.
Das zweite Fachgespräch „Familie und Alkoholabhängigkeit (K)ein Problem in der Jugendhilfe?“ beschäftigt sich mit Alkoholabhängigkeit in Familien. An der Schnittstelle zwischen Alkohol- und Drogenberatung, Familienhilfe und Jugendamt gelegen, werden hier besonders schnell unklare Zuständigkeiten und Entscheidungsstrukturen und Kooperationslücken deutlich. In der Folge finden erforderliche Kontrollen nicht statt und notwenige Unterstützung erfolgt zu spät oder gar nicht – die Leidtragenden sind die Kinder. Hier helfen nur eine fachkompetente Abstimmung von Jugendamt, Familienhilfe und Suchthilfe sowie die lückenlose Organisation von geeigneten Kontrollmaßnahmen in Verbindung mit Unterstützungsangeboten. Um 14 Uhr diskutieren VertreterInnen des Jugendamts und MitarbeiterInnen aus Beratungseinrichtungen die Möglichkeiten der praktischen Umsetzung sowie aktuelle Veränderungen in der Zusammenarbeit von Suchthilfe und Jugendämtern (im Hinblick auf das neue Kinderschutzgesetz) und Möglichkeiten zielgruppenspezifischer Interventionen und Angebote.

Die Freitagssynergien
Eröffnet wird die Veranstaltung mit Grußworten des Bezirksbürgermeisters von Berlin Mitte, Dr. Christian Hanke und der Drogenbeauftragten des Landes Berlin, Frau Christine Köhler-Azara sowie einem Impulsreferat von Peter Prosche, Organisationsberater sytemblick, zum Thema „Wertschätzende Kommunikation im sozialen Bereich“. Für einen Imbiss zwischendurch stehen Snacks und Getränke zur Verfügung und für Abwechslung in den Pausen sorgt das ABO-Theaterprojekt und andere Künstler.

Das Zentrum für integrative Suchthilfe Mitte
Sieben vista-Einrichtungen unter einem Dach mit mehr als 35 MitarbeiterInnen – zentral, integrativ und modern – das ist das Zentrum für integrative Suchthilfe in der Stromstraße 47, Berlin Mitte. Alle Einrichtungen kooperieren eng miteinander um Menschen mit Suchtproblemen und deren Angehörigen optimale Unterstützung zu bieten.

Der Träger
vista – der Verbund für integrative soziale und therapeutische Arbeit gGmbH bietet vielfältige Angebote im Bereich der beratenden und therapeutischen Suchthilfe und in angrenzenden Tätigkeitsfeldern wie der Jugend- und Familienhilfe, der Wohnungslosenhilfe sowie der beruflichen Qualifizierung und Integration von Menschen in psychosozialen Notlagen. In über 30 Einrichtungen an 14 Standorten bietet vista Menschen in Berlin wohnortnahe, kompetente und kultursensible Beratung und Betreuung.

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Pressekontakt:

Jens Kohlmeier | Tel. 030/ 200899-38 | Mail »»

 

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