"Blumen"
"Fabel"
"Lucky Together"
"Augen Blicke"

"Das ist genau mein Ding" - Der Bericht zur 11. PSB-Kunstausstellung

Am 18. Juli 2013 wurde die 11. PSB-Kunstausstellung im Zentrum für integrative Suchthilfe, Stromstraße 47 in Berlin-Mitte eröffnet. Im Empfangsbereich werden Assemblagen von Matthias Bauer ausgestellt. Assemblagen sind Collagen mit plastischen Objekten aus verschiedenen Materialien, die auf einer Grundplatte befestigt und zum Teil bemalt sind. Die Werke von Matthias Bauer sind dadurch ganz unterschiedlich gestaltet, erfordern viel handwerkliches Geschick und regen die Fantasie an. Man erkennt eine große Liebe zum Detail.

Matthias Bauer kommt ursprünglich aus Rheinland-Pfalz. Er wurde 1968 in Ludwigshafen geboren und ist dort aufgewachsen. Zwischenzeitlich lebte er in Hamburg, Mannheim und Heidelberg und war als Chemielaborant und als Gärtner tätig. Seit acht Jahren lebt er in Berlin und seit über zwei Jahren ist er bei vista im ABO-Neukölln beschäftigt.

Im Gespräch erfahren wir mehr über sich und seine Ausstellung:

Seit wann beschäftigen Sie sich mit Kunst?

„Kreativ bin ich eigentlich schon immer. Ich habe schon in der Kindheit viel gezeichnet und gebastelt,  später dann in meiner  Wohnung oder auch für Freunde Räume gestaltet und Sachen gebaut. Zwischendrin war mein Hobby kleine Skulpturen zu schaffen, die ich aber nie ausgestellt habe. Meine Freundin hatte ich mich immer bestärkt, mehr in diese Richtung zu machen, mal richtig „loszulegen“,  aber ich dachte, das bringt nichts. Bis ich vor ungefähr zwei Jahren bei vista ins Glas- und Dekorprojekt kam. Da habe ich festgestellt, dass das künstlerische Gestalten eben doch genau das Richtige für mich ist. Und seit dem mache ich hauptsächlich Assemblagen, Collagen aus unterschiedlichsten Materialien, so wie sie hier in der Stromstraße ausgestellt sind.“

"Miro Interpretation"
"Libello"
"Zähneknirscher"

Gestalten Sie auch andere Objekte neben den Assemblagen?

„Nebenher mache ich z.B. auch Schmuckanhänger aus geschmolzenem Glas und ich experimentiere mit Fahrrad- oder Autoschläuchen. Daraus habe ich beispielsweise Taschen oder Tabakbeutel gemacht.“

Haben Sie davon auch schon mal etwas verkauft?

„Das kommt noch! Wir haben vor auf dem Kunsthandwerkmarkt oder Flohmarkt einen Stand zu machen. Das wollen wir dieses Jahr noch realisieren.“

Wie werden Sie zu Ihren Collagen inspiriert?

„Das sind Bilder, die in meinem Kopf entstehen. Ich sitze da, habe dieses Bild, nehme einen Stift und mache die Rohskizze…. Manchmal entstehen die Werke auch durch Experimente. Auch meine Arbeit im Freien hat mich beeinflusst. Ich habe viele Jahre in der Natur gearbeitet und nehme auch sehr gerne Naturmaterialien. Eigentlich beeinflusst einen ja alles .“

Welche Materialien benutzen Sie noch für Ihre Assemblagen?

„Holz, Glas, Schwamm, Metall, Rinde, Moosgummi auch eine tote Libelle oder eine alte Zeitung usw. – das kommt dann auf eine Leinwand und wird zum Teil mit Acrylfarbe oder Ölfarben bearbeitet. Ich bin für neue Materialien immer offen – also, ich verwende einfach alles, so wie jetzt zum Beispiel den Fahrradschlauch. Der kommt dann irgendwann auch in die Bilder rein! Es ist eigentlich unbegrenzt!“

Welche Rolle spielt Ihre Beschäftigung bei vista im Glas und Dekorbereich?

„Das hat mir gezeigt, dass das genau mein Ding ist. Dass ich richtig kreativ tätig werden muss. Das kann ich den ganzen Tag machen, ohne dass es langweilig wird! Das ist das, was ich am liebsten mache. Meine Interessen und Ideen sind diesbezüglich so breit gefächert und ich kann da alles ausprobieren.

Und dann hatte meine Freundin in einer Galerie gearbeitet, da ist ein Künstler ausgefallen und ich bin mit einer ersten Ausstellung eingesprungen. Das war auch vor circa 2 Jahren. Es hat sich da gezeigt, dass die Sachen sehr gut ankommen und dass ich unbedingt weiter machen muss. Seitdem  versuche ich intensiver da ran zu gehen. Es kam mir auch die Idee, Kleinigkeiten, Dinge wie Schmuck  herzustellen, und das habe ich jetzt verstärkt gemacht. Bald ist es nun soweit, dass wir verkaufen können.“

Sind auch schon weitere Ausstellungen geplant?

„Wir bewerben uns jetzt für eine Ausstellung in Heidelberg Kopfklinik. Dafür werde ich eine Mappe herstellen. Außerdem haben wir noch andere Adressen und Anlaufpunke, wie z.B. bei einem Frisör auszuhängen.“

Wir wünschen Ihnen dafür viel Erfolg und alles Gute!

Die Kunstwerke sind bis auf Weiteres im Empfangsbereich des Zentrums für integrative Suchthilfe im Erdgeschoss zu sehen.

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